Zu Ehren des Women's History Month stellen wir die in Marin lebende Illina Frankiv vor. Illina ist Energie- und Nachhaltigkeitsdirektorin für Amerika bei WeWork, wo sie den Übergang des Unternehmens zu sauberer Energie leitet. Privat ist Illina Bergsteigerin und hat die höchsten Berge auf fünf der sieben Kontinente bestiegen. 2018 war sie die vierte Kanadierin, die den Mount Everest über Tibet bestieg.
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Wie hat Ihr Hintergrund Ihr Interesse an Umweltarbeit geprägt?
Ich wurde in der Ukraine geboren und zog mit 11 Jahren nach Kanada. In der Ukraine waren wir sehr sparsam, und als ich umzog, war ich von der nordamerikanischen Konsumkultur schockiert. Dieser Unterschied machte großen Eindruck auf mich und ich wählte in der Schule Kurse in Umweltwissenschaften. Ich studierte Umweltwissenschaften an der University of Western Ontario und schloss anschließend meinen Master im selben Fach ab. Ich begann meine Karriere als Analystin für Strom-, Abfall- und Wasserdaten für große Unternehmen. Im Laufe meiner Karriere begann ich, die Auswirkungen von Energie auf Menschen, Gemeinden, Länder und internationale Beziehungen zu verstehen. Saubere Energie ist die Zukunft und es ist aufregend, Teil dieses Wandels zu sein.
Was machst du bei WeWork?
Als Direktor für Energie und Nachhaltigkeit bin ich dafür verantwortlich, dass WeWork nachhaltig wirtschaftet. Zunächst bestand meine Aufgabe darin, das erste Energiemanagementprogramm von WeWork aufzubauen, dessen Ziel darin bestand, das Unternehmen bis 2025 betriebsneutral zu machen. Heute arbeitet mein Team weiter an diesem Ziel und konzentriert sich auch darauf, unsere Ressourcen verantwortungsvoll zu verwalten und unsere Mitglieder auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Wie sieht die CO2-Neutralität von WeWork aus?
Der Energiebedarf bei WeWork verteilt sich auf viele kleine Bürogebäude, die in ihrer Größe einem großen Wohngebäude entsprechen. Organisationen wie MCE bilden die Grundlage für unsere Fähigkeit, auf 100% erneuerbare Energie umzusteigen, da wir nicht für jedes Grundstück Solar- oder Windparks bauen können. Unternehmen sollten sich auf das konzentrieren, was sie am besten können, nämlich ihr Geschäft führen, und sich darauf verlassen, dass die Versorgungsunternehmen die grünen Elektronen für sie produzieren. Daher sind wir lokalen Organisationen wie MCE dankbar, weil sie es uns sehr leicht machen, sauberen Strom für unsere Standorte zu kaufen. Es gibt nur sehr wenige Orte auf der Welt, an denen die Energiewende so weit fortgeschritten ist – Organisationen wie MCE sind das Rückgrat dieses Wandels.
Können Sie mir von Ihren Bergsteigererlebnissen erzählen?
Ich habe vor 6 Jahren mit dem Bergsteigen begonnen, und zwar auf dem Mount Rainier, dem höchsten Berg in Washington. Danach habe ich mir größere Ziele gesetzt, um zu sehen, wie weit ich kommen kann. Nach 3 Jahren habe ich 2018 erfolgreich den Gipfel des Mount Everest bestiegen. Als Bergsteiger habe ich viel Zeit damit verbracht, verschiedene Teile der Welt zu besuchen und mit kleinen, abgelegenen Gemeinden zu interagieren. Die tatsächlichen Auswirkungen des Klimawandels auf diese Gemeinden zu erleben, hat mir die Augen geöffnet. Es sind die weniger privilegierten Gesellschaften, die überproportional unter den Klimaveränderungen leiden.
Welches war Ihr erfüllendstes Umweltprojekt?
In Pakistan leitete ich ein persönliches Projekt, das dem Dorf Askole half, seine einzige Schule wärmezudämmen. Askole ist das letzte Dorf, das Bergsteiger auf ihrem Weg zum K2, dem zweithöchsten Berg der Welt, durchqueren. Viele Dörfer auf dem Weg zum Basislager haben keinen Strom und die Temperaturen fallen aufgrund der Höhe weit unter den Gefrierpunkt. Im Fall von Askole konnten die Schüler von November bis April nicht zur Schule gehen, da die Temperatur im Gebäude zu kalt war. Durch meine Gemeinde konnte ich genügend Geld sammeln, um das Schuldämmungsprojekt im Oktober 2020 abzuschließen, sodass die Schüler auch in den Wintermonaten weiter zur Schule gehen konnten. Das Projekt inspirierte mich, weiter mit dem Dorf zu arbeiten, und ich hoffe, ihnen irgendwann eine Solarinfrastruktur zu bringen. Meine Karriere und Erfahrung zu nutzen, um Menschen direkt zu helfen, war die lohnendste Erfahrung. Und wer weiß, vielleicht probiere ich es eines Tages mit dem K2 aus.
Wie stellen Sie sich die Zukunft der Unternehmensnachhaltigkeit vor?
Ich hoffe, dass jeder, Privat- und Geschäftskunden, standardmäßig saubere Energie von Versorgungsunternehmen kaufen kann. Unternehmen können über ihre Lieferketten einen enormen Einfluss ausüben, daher möchte ich, dass Unternehmen den Übergang zu sauberer Energie vorantreiben, indem sie sich ehrgeizige Ziele setzen. In der Unternehmenswelt behandelt die Unternehmensleitung Nachhaltigkeit oft als zusätzliches Tagesordnungsthema statt als Hauptgesprächsthema, und auch das muss sich ändern. Nachhaltigkeit muss im Mittelpunkt der Geschäftspläne und des Betriebs stehen.